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Rügen 2009

Vorab der Törn in Stichworten:

Organisation: VHS Löhne
Revier: rund Rügen, Rügescher Bodden
Start/ Ziel: Lauterbach auf Rügen
Schiff : Bavaria 35
Zeitraum: Sa., 4.7.09 bis Sa., 11.7.09
gesegelt: ca. 120 nm
Häfen: 7
Navigation: In den Boddengewässern ist es naturgemäß flach; besonders bei viel Seegang sollte man unbedingt im Fahrwasser bleiben, wo es betonnt ist, sonst kann man aufsetzen!













Hier der Törnverlauf auf der Karte: Lauterbach-Dänholm- Stralsund-Vitte auf Hiddensee- Sassnitz- Ruden- Gager- Lauterbach
























Segeltörn rund Rügen 2009

Wenn man am Beginn der NRW- Sommerferien nach Rügen will, tut man gut daran, zeitig zu Hause aufzubrechen, damit man bereits auf der Insel ist, wenn sich an den neuralgischen Autobahnabschnitten und vor allem vor dem Rügendamm die üblichen Staus aufbauen.

Da wir uns morgens früh um 5:30 Uhr in Vlotho trafen und eine halbe Stunde später auf der Autobahn waren, konnten wir im Radio verfolgen, dass ein Stau nach dem anderen den Fahrern hinter uns zu schaffen machte.

Und als dann auch am Rügendamm kein Durchkommen mehr war, saßen wir schon in Lauterbach beim Räucherfisch, schwammen einige Runden im Bodden und übernahmen später das Schiff...........






Bavaria 35- hier bereits in Stralsund






….....eine Bavaria 35 von 2009.

Früher waren Bavarias innen recht solide und handwerklich annehmbar ausgebaut; über den Innenausbau neuer Bavarias mag sich jeder selbst ein Bild machen. Die 35er, die wir hatten, war vom Baujahr 2009, aber bereits mit Schäden behaftet, die nur dadurch erklärbar sind, dass Bavaria wohl Billigteile aus der Wohnwagenabteilung verbaut.

Naja, irgendwo muss der Preis ja herkommen.

Die Segeleigenschaften dagegen waren o.k.- ein Fahrtenschiff mit ordentlichen Segeln und Rollvorrichtung für Groß und Genua.

Beide Rollanlagen funktionierten einwandfrei, ebenso wie der Motor- alles eben brandneu.

Der Motor hatte allerdings bloß 18PS. Da sollte man bei reichlich Wind nicht gegenan wollen.

Zwei Crews waren von Löhne aus nach Rügen gereist und so lag es Nahe, zusammen zu segeln, was aber zunächst eine Einigung voraussetzte: Rund Rügen oder Rund Usedom? Eine knappe Mehrheit entschied für Rügen, starkes Argument war dabei der Besuch auf dem wunderschönen Hiddensee.

Nach der übergabe der Schiffe konnten wir noch gut den ersten Einkauf erledigen, das erste Ablegemanöver wurde aber auf den Sonntag verlegt.





Kurze Buxen und Vollverkleidung gleichzeitig














kurze Buxe und kurze Buxe-
der Fotograf hatte dann wieder Gelbzeug an





Rechts herum rund Rügen war angesagt und so ging es am Sonntagmorgen bei Westwind zunächst Richtung Palmer Ort und in den Strelasund. Ab Stahlbrode musste dann größtenteils das Röcheleisen helfen, an Dänholm vorbei zur Ziegelgrabenbrücke zu kommen. Die Mittagsöffnung konnten wir nicht erreichen, hofften aber, bei der Bedarfsöffnung am Nachmittag die Brücke passieren zu können.

Leider wurde aber unser Bedarf an Brückenöffnung nicht wahrgenommen: Unter den diversen Telefonnummern meldete sich niemand und durch hin-und herfahren vor der Brücke und zeigen irgendwelcher Flaggen hätten wir uns höchstens lächerlich gemacht, denn Brückensteuerrungskabuff war offensichtlich nicht besetzt. Die Bedarfsöffnung früh nachmittags gibt es gar nicht mehr; wussten wir aber nicht, die Infos in Lauterbach waren andere.

Also warten auf die Öffnungszeit am Spätnachmittag. Dazu legten wir im Yachthafen auf Dänholm an. Einen besseren Platz, einige Stunden auf die Brückenöffnung zu warten wird man schwerlich finden: Auf Dänholm ist ein Marinemuseum, eine Außenstelle des Stralsunder Meeresmuseums und außerdem hat dort hat ein Holzkünstler seine Werkstatt und seine Ausstellung von monumentalen und anderen Holzskulpturen:

Alles ist absolut sehenswert.









Monument- aus einem Baum
geschnitzt























In der Halle geht es nicht ganz so monumental zu-
aber auch sehr sehenswert





















Monumentalskulptur aus Holz und Ei-
die schwarz-weiße Schlappohrdogge ist als Größenvergleich hingestellt worden, schämt sich aber für ihre Mikrigkeit im Vergleich zu der Skulptur und kuckt deswegen immer weg!
















Der Hafen auf Dänholm ist schon etwas ganz besonderes- Schiffe der Einheimischen, keine Transitsegler- irgendwie sehr sehr gemütlich- aber auch flach; 1,8 m Tiefgang ist grenzwertig















Dänholm- manche kommen auch ohne Motor rein










Am späten Nachmittag gings durch die Brücke in die Marina von Stralsund. Und nach dem Anlegen wurde die alte Hansastadt einem ausgiebigen Spazierganggang erkundet. Mit anschließendem Fischessen.









Alt und neu: Vorn die gehobene Ziegelgrabenbrücke und dahinter die wunderschöne Brücke Rügendamm.





















Ziegelgrabenbrücke endlich offen: die Flottille fährt durch














Dächerensemble in Stralsund
















Grundstück in zentraler Lage von Stralsund








Am Montag war wieder leichter Westwind; gut für den angesagten Schlag nach Hiddensee. Zielhafen Vitte. Man hält sich unbedingt in den Fahrwassers des Boddens, besonders, wenn Ummanz an steuerbord zurückbleibt. Man befindet sich nämlich in einer gebaggerten Fahrrinne; rechts und links davon ist es sofort flach. Und in der Zufahrt nach Vitte muß man sich auch mal nach hinten orientieren, um im Fahrwasser zu bleiben! Ist wirklich wahr!

Aber wenn das Schiff dann festgemacht ist, hat man den schönsten Flecken unseres Landes erreicht.







Blick über Hiddensee- links der Bodden- Rechts die Ostsee
















Wir hatten den Farbfilm nicht vergessen - auf Hiddensee










Ein langer Spaziergang zum Dornbusch mit dem Leuchturm -bekannt aus Funk und Fernsehen- ist absolut Pflicht.










So sieht er ohne Kachelmann aus. Man kann auch drauf! ........






















.....Und sieht dann das!








Und wer von den Panoramen, die sich hier bieten nicht begeistert ist, der merkt nix mehr!! Dem sind auch die Worte 'Panorama' und 'Begeisterung' schon lange nicht mehr begegnet.

Am Dienstag war es dann zwischendurch doch eher schwachwindig; so musste mindestens zeitweise das Röcheleisen für den Vortrieb sorgen, den wir für den Weg um Cap Arkona herum nach Sassnitz brauchten. Auch unter Motor sind aber Cap Arkona und die Rügener Kreidefelsen eine Sehenswürdigkeit!!







Kreidefelsen Nähe Cap Arcona.......















......und unterwegs nach Sassnitz










Sassnitz? Naja!? Man muss Hafen und Stadt nicht unbedingt gesehen haben, so wunderschön sind sie nicht, man kann da aber im Hafen ganz gut essen. Sehenswert ist aber jedenfalls die Schwimmsteg Anlage, die nicht recht schwimmen mag! Schön im engeren Sinne ist die aber auch nicht!!







Sassnitz im Regen vom Schiff aus










Schöner ist dagegen ganz klar Ruden, die einsame und praktisch unbewohnte Insel im Greifswalder Bodden, die am Mittwoch das nächste Ziel abgab.








Hafen auf Ruden- erst waren noch einige Segler da









Ruden ist ein Naturschutzgebiet, hat aber einen sicheren Hafen, der aus alten Wehrmachts-bzw. DDR- Militärbeständen stammt.

Keine Stege, keinen Strom, kein (Süß-) Wasser, aber ein Plumpsklo im Wäldchen, garantiert ohne Spülung: das ist der Komfort im Hafen.  Super!

Außerdem gibt es eine alte Lotsenstation, die früher Flugbeobachtungsturm für Peenemünde war, ein ztw. bewohntes Gehöft und ständige Erosion, die die Insel seit Jahrhunderten immer kleiner werden läßt.







Ruden nimmt ab! Besucht also Ruden solange es noch da ist!











Später waren wir da ganz alleine










Und dabei ist das spannendste an Ruden noch garnicht erwähnt: Auf der Insel werden besondere Bienenvölker gezüchtet, da aufgrund der widrigen Umweltverhältnisse ausgeschlossen werden kann, dass sich die Population mit anderen Bienenvölkern vermischen kann!!! Ruden?: Auf jeden Fall besuchen und mal drüberwandern (in der alten Lotsenstion ist eine kleine Ausstellung), Grillkram und Getränke mitnehmen, zu kaufen gibt’s nämlich nix, aber: Beim Grillen unbedingt Abstand vom Wald halten!! Unbedingt!! Grillen also auf der Kaimauer !!

Am Donnerstag fanden wir, wir müssten uns so langsam wieder Richtung Heimathafen orientieren, also nach Norden und zwar bei ordentlich Wind. Es ging also nach Gager, einem Ort mit Hafen in einer Bucht im Südosten Rügens. Dort gibt es auch einen winzigen Laden, in dem wir unsere Vorräte ergänzten.







Yachthafen von Gager mit reichlich Wind und Regenbogen










Nach uns kam noch eine Hanse mit zwei Mann Besatzung. Obwohl wir nach Kräften beim Anlegen halfen, gab es an einem benachbarten großen Stahlschiff einen kräftigen Kratzer. Der Skipper besah sich den Schaden, verschwandt ohne jede Aufregung kurz in den Tiefen seines Schiffes, kam mit einer Farbdose und einem Pinsel zurück und beseitigte den Schaden ohne jedes Lamento. Echt cool!!

Am Tag darauf war immer noch ganz ordentlich Wind, so zwischen 5 und 6 Beaufort. Das Ablegemanöver musste also gut vorbereitet werden, sonst hätten wir diesmal den Schaden gehabt. Ging aber alles gut.







In Lauterbach war gerade Hafenfest










Der Schlag ging- wohin denn sonst- zurück nach Lauterbach, schließlich war bereits wieder Freitag, der letzte Segeltag dieses Törns. Die Übergabe ging ohne Probleme über die Bühne, abends war Essen gehen mit der anderen Crew angesagt und Samstag ging es dann zufrieden wieder gen Heimat. Und nächstes Jahr geht es rund Usedom!

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Zuletzt bearbeitet am 14.08.2011 23:44 Uhr