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Kroatien 2012

Vorab der Törn in Stichworten:

Organisation: VHS Löhne
Es war bei einer renomierten Firma gechartert worden.
Revier: Süddalmatien
Start/ Ziel: Kastelo Gomilica (Bucht von Split)
Schiff : elan 37, 'wild thing'
Zeitraum: Sa., 15.09.2012 bis Sa., 29.09.2012
gesegelt: ca. 330 nm
Dies war mein zweiter Törn in Kroatien. 2009 ging es von Sukosan, südl. von Zadar, über mehrere Kornateninseln nach Split und dann mit einem Abstecher zu den Krker Wasserfällen wieder zurück.

Diesmal wurde in Kastelo Gomiliza, in der Bucht von Split, gechartert, denn wir wollten Dubrovnik ansteuern.

Wir zahlten sieben mal Hafengebühren, jeweils 50 bis 70 €, sonst lagen wir kostenlos vor Anker oder Moorings oder legten an Restaurantstegen an, wo wir dann auch Essen gingen. In die gemeinsame Bordkasse zahlte jeder der sechs Teilnehmer für Hafengebühren, Einkäufe und die gemeinsamen Abendessen in Restaurants ca. 420 € ein. Lebensmittel sind in etwa so teuer wie bei uns, allerdings natürlich bei weit geringeren Einkommen. Ich würde in Kroatien wieder eine einheimische SIM- Karte kaufen. Telefonieren ist dann sehr günstig. Die Hafengebühren sind in Kroatien relativ hoch, der Service und die Anlagen dann aber auch gut. Außerdem geht schließlich alles durch sechs (oder so), das relativiert das Ganze.

Der Törnverlauf:

Es wurden 11 Häfen und Buchten besucht, nämlich: Milna auf Brac, Lovicze auf Scredo, Okuklje auf Mljet, Dubrovnik, Slano, Stadt Korcula, Vela Luka auf Korcula, Komize auf Vis, Maslinica auf Solta, Rogac (Zum Tanken), Kastelo Gomiliza:
Das waren ca. 330sm.

Kastello Die Übernahme der elan 37 'wild thing' ging nicht ohne Probleme vonstatten und obwohl noch einige Kleinigkeiten repariert wurden blieb der Eindruck, dass das Schiff eigentlich nicht in die Flotte des renomierten Vercharterers gehört, sondern das hier eine Privatyacht vermittelt wurde. Das Schiff war auf unseren Wunsch hin strikt nach Preis ausgewählt worden und das merkten wir nun. Während des Törns gab es dann aber keine damit zusammenhängenden Probleme und zum Ende hin erwies es sich als vorteilhaft, dass der Vercharterercrew das Schiff vielleicht ein bißchen peinlich war.......... Aber davon später.

Milna, abends füllt es sich.

Wir kamen erst nachmittags los, als letzte des ganzen Steges und ließen es daher bereits in Milna auf Brac gut sein. Milna ist keine typische Marina, sondern der ursprüngliche Haupthafen der Insel mit einigen Dutzend Yachtliegeplätzen. Der Service ist super, die Sanitäranlagen auch. Milna ist ein sehr nettes Städtchen mit allem was man braucht und jederzeit einen Besuch wert.

Von Milna aus ging es zur Insel Scredo, südlich von Hvar, in die Bucht Lovisce. Dort kann man Ankern und auch Landleinen ausbringen. Das Dinghi blieb an Bord; schwimmen uns schnorcheln war toll. Am anderen Ende der Bucht waren Häuser zu sehen. Es wurde an Bord gekocht. Zum Abend hin füllte sich die Bucht, was aber nie störend war.

Der dritte Schlag brachte uns in zehn Stunden nach Okkulje auf Mljet. Dort wurden wir mit einer Mooringleine an einen Steg gewinkt. Die dazugehörige Dame sahen wir später auf der anderen Seite der Bucht in ihrem Restaurant wieder. Gutes Essen, guter Service, freundliche Menschen, wie selbstverständlich gewährte Unterstützung beim Handy- laden, Guthaben auffrischen usw.

Von Mljet aus ist es schon nicht mehr weit nach Dubrovnik. Nach knap 20sm kommt die Brücke der Küstenstraße in Sicht. Man fährt drunterdurch und dann noch einige Meilen den Fjord Dubrovacka hinauf zur Marina Miho Pracat. Von dort kommt man jederzeit mit Bus oder Taxi in die Altstadt.

In Dubrovnik blieben wir natürlich für einen Hafentag. Kaum vor den Toren Alt- Dubrovniks angekommen, wurden wir für den Besuch mit einem besonderen Anblick belohnt: Ein 5- Mast Kreuzfahrtschiff holte vor der Insel Lokrum den Anker auf und setzte die Leesegel.

Das Schiff wurde unter Segeln gedreht und rauschte an der Stadt vorbei. Wirklich ein imposanter Anblick! Extra für uns!!

Das bekannteste Postkartenmtiv ist der alte Hafen von Dubrovnik. Anlegen kann man dort als Fahrtenseglet nicht.

Dubrovnik ist Weltkulturerbe. Motive für die Kamera gibt es ungefähr eine Million. Touristen auch. Störte aber nicht weiter.

Alt- Dubrovniks Stadtamuer ist vollständig erhalten. Man kann einen Spaziergang auf der Mauer um ganz Dubrovnik herum machen.

Im Krieg in der ersten Hälfte der 90er Jahre wurde Dobrovnik von den umliegenden Hügeln aus beschossen und u.a. zahlreiche Dächer beschädigt. Mit Weltkulturerbemitteln wurde die Dachziegel nach alten Vorlagen neu produziert und die Dächer repariert. Man kann heute gut erkennen, welche Dächer neu sind.

Natürlich hatte Dubrovnik -und besonders die vorgelagerte Insel Lokrum- durch die Jahrhunderte auch eine strategische Bedeutung und war außerdem wichtiger Handelsplatz.

Wenn der Platz knapp ist muss man nehmen was man kriegen kann.

Schon wieder auf dem Weg nach Norden besuchten wir die perfekte Bucht von Slano und legten dort an einem Restaurantsteg an. Ein Segler der nach uns ankam fragte nach Liegegebühren, man wolle nicht im Restaurant essen. Der Wirt erklärte aber standhaft, das Anlegen sei auch dann kostenlos und auch die Restauranttoilette dürfe die Crew gern benutzen! Von wegen, 'Kroatien ist teuer!'

Liegen am Restaurantsteg. Wir prüften schnochelnd die Tiefe und weil es knapp war legten etwas weiter ab. Wer weiß -wenn der Wind dreht......

Wenn man in der Gegend ist, ist Korcula Pflicht. Alt und malerisch und jederzeit eine Reise wert......

.......auch vom Wasser aus.

Vela Luka ist eine Hafenstadt im Westen der Insel Korcula. Ich möchte ihr nicht unrecht tun, aber wenn sie interessant ist haben wir es nicht gemerkt. Daher hier nur ein Bild vom Verlassen des Hafens. Die Überfahrt zur Insel Vis ging bei 5-6-Bft östlicher Winde zügig vonstatten, allerdings ließ sich bei der Einfahrt in die Bucht von Komize die Genua nicht vollständig einrollen. Bei dem kräftigen Wind legten sich die Wicklungen natürlich enorm eng um das Vorstag, sodass für drei oder vier Umdrehungen mehr Leine auf der Trommel der Rollanlage hätte sein müssen. Gleizeitig frischte der Wind noch mehr auf. In wenigen Minuten hatte das Schothorn den hinteren Teil des Segels zerschlagen. Bei unserer Annäherung an den Yachthafen von Komize, der nur aus dem nördlich Teil der Mole besteht signalisierte der Hafenmeister überdeutlich, dass wir auf keinen Fall versuchen dürften, anzulegen. Der Wind hatte weiter auf Sturmstärke zugenommen und Anlegen war nicht mehr möglich. Auf beiden Seiten der Mole liegen aber etliche Mooringbojen. Dort anzulegen war zwar auch nicht ganz einfach, gelang aber dann doch (im Rückwärtsgang).

Komize am Morgen. Die Nacht war sehr ungemütlich: Fallböen in Sturmstärke mit entsprechendem Seegang auch in der Bucht. Und die kaputte Genus machte die Laune auch nicht besser! Aber zum morgen hin ließ der Wind nach und wir konnten uns an die Mole verholen. Da war es dann schön und das Städtchen ist auch ganz nett.

Auf der Insel Vis war im zweiten Weltkrieg eine Basis der englischen airforce. Zu Ehren der Engländer wurde dieses Denkmal im Hafen von Komize errichtet.

Wie erwähnt: Komize ist wirklich ein hübsches Hafenstädtchen!

Maslinica hatten wir 2009 von einer benachbarten Bucht aus zu Fuß besucht und es hatte uns sehr gefallen. Anlegen konnten wir damals nicht, weil eine Regattaflotte erwartete wurde.

Im Jahr 2012 war Maslinica immer noch hübsch und der Hafen war inzwischen für Fahrtenschiffe hervorragend ausgebaut, mit erstklassigen Sanitäranlagen, Cafe usw. Wirklich ein Gewinn und von der Bucht von Split aus leicht zu erreichen.

Und dann ging es schon wieder zurück nach Kastello. Dort wurde keinerlei Aufhebens wegen der kaputten Genua gemacht. Der Stützpunkt- Manager telefonierte kurz und erklärte dann, es sei alles ok., auch die Kaution werden natürlich nicht in Anspruch genommen, wir seien quit. Wie gesagt, vielleicht war dem Stützpunkt das Schiff auch etwas peinlich....

Hier noch einmal der Törnverlauf.

Ich werde bestimmt mal wieder in Kroatien chartern!

Zuletzt bearbeitet am 14.07.2013 00:29 Uhr