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Kroatien 2009

Der Törn in Stichworten:

Organisation: Volkshochschule Löhne, Telefon: 05732 100613

Revier: Kroatien, Kornaten von Zadar bis Milna auf Brac

Schiff: 'Jana', Elan 45

Zeitraum: Sa., 3.10. 09 bis Sa., 17.10.09

gesegelt: ca. 250 nm

besuchte Häfen: 12

Navigation: Untiefen oder dergl. sind nicht häufig; es gibt sie aber auf jeden Fall in den Flußmündungen und bei Murter. Sonst ist das Wasser meist tief bis man den Felsen anfassen kann. Dementsprechend ist selten mal eine Utieto ausgelegt. Gelegentlich muss man mal eine Tonne 'Einzelgefahrenstelle' beachten. Trotzdem: Einfach ist das Revier navigatorisch nur mit GPS. Wenn man wirklich 'zu Fuß' navigieren muss heißt es aufpassen, die Inselwelt kann auch ganz schön verwirren.

Bordkasse: ca. 200 € pro Nase und Woche, das Essengehen abends zahlte meist jeder selbst.

Hafengebühren: Sind hoch, besonders in den ACI- Marinas. Dort muss man mit 60 bis 70 € pro Nacht rechnen. Der Service ist aber auch erstklassig. Wo nicht ACI draufsteht ist es wohl etwas billiger. Man spart, indem man in Buchten frei ankert oder auch an Murings geht. Die gehören oft zu Konobas (einfachen Restaurants).

Anlegen: Man legt in Häfen üblicherweise heckwärts an und holt sich den Bugfestmacher mit einer Leine vom Grund. Die Leine ist am Steg angeschlagen. Wenn dort jemand ist, bekommt man sie auch angereicht. (ACI)

Versorgung: Essen gehen im Restaurant war meist preisgünstig und recht gut. Fisch essen in den Kornaten ist teuer! Supermärkte sind eigentlich in allen Häfen ganz gut erreichbar.

Wetter: Es wird allenthalben vor der Bora gewarnt, der als Starkwind oder auch mit Sturmstärke aus Nordosten weht.

Wir haben die erste Bora der Saison 2009/ 2010 erlebt und waren schwer beeindruckt. Bei Bora ist man selbst an manchen Stegen nicht wirklich sicher. Man sollte auf jeden Fall den Wetterbericht beachten, der war immer ziemlich genau. (Wird in ACI Marinas zum Mitnehmen ausgelegt.) Zu Anfang hätten wir gern mehr Wind gehabt.

Insgesamt zeichnete sich der Törn sicher durch seine Vielfalt aus: Morgens segeln unter Begleitung einer Delphinschule, mittags schwimmen und schnorcheln im türkisfarbenen Wasser einer malerischen Bucht und abends Erkunden einer mittelalterlichen Altstadt: Solche Tage gibt es wahrscheinlich nur auf einem Segeltörn in Kroatien; bei unserem Törn gab es das gleich mehrmals!

Der Törnverlauf:

Sukosan- Biograd- Smockvica- Tijat- Rogosnica- Sesula- Split- Trogir- Milna- Rogisnica- Skradin- Murter- Sukosan

Rot: 'Hin', erste Woche

Blau: 'Zurück', zweite Woche

Samstag: Sukosan

Das Flugzeug landet erst nach 18:00 Uhr in Split (eigentlich in Trogir) und so ist es längst dunkel, als wir mit dem bestellten Kleinbus in unserem Ausgangshafen Sukosan ankommen. Die wage Hoffnung, evtl. noch am Abend die Übergabe und den ersten Einkauf erledigen zu können ist dahin. Nur noch ein kleiner Einkauf für das erste Frühstück und einen Absacker ist am Sonntagabend möglich. Es sind zwei Crews von der VHS Löhne nach Kroatien gereist. Die Segler wollen z-T. eine und zum Teil zwei Wochen in den Kornaten und drumherum segeln.

Sonntag: Sukosan- Biograd

Am Sonntag ist erstmal Übergabe der Schiffe: Es sind zwei elan 45 gechartert. Der Zustand der Schiffe ist ganz gut, wenn auch nicht ohne (zunächst optische) Mängel. Die Segel sind ok, vielleicht ein, allenfalls zwei Jahre alt und der Motor erscheint auch in einem guten Zustand.

Warten auf die Übergabe

Leider fehlt bei unserem Schiff der Vorsegelbaum und es ist auch keiner nach zu bekommen, weil die Beschläge am Mast abgebaut worden sind. Im kroatischen Kartensatz fehlen die Detailpläne. Diese sind auch nicht zu bekommen. Die Charterfirmenvertreter erklären, die in den Karten angezeigten Detailpläne gebe es garnicht?!?! Nicht, dass dem Navigator das Fehlen wirklich das Leben schwer gemacht hätte, aber einfacher wäre es mit den Plänen doch gewesen. Wir mussten uns mit unseren mitgebrachten Plänen und Büchern behelfen. Ich würde beim nächsten Kroatientörn wahrscheinlich ganz einfach einen Satz DSV- Karten mitbringen. Bei den Gesamtkosten eines Zwei-Wochen-Törns muss das auch noch drin sein.

Der erste größere Einkauf wird erledigt; allzu umfangreich ist er nicht, wir bleiben ja in der Zivilisation und werden in jedem Hafen nachbunkern können.

Dann das erste Ablegemanöver in der engen Boxengasse; die andere Crew macht es vor und da der Wind schwach ist und die Schiffe über Bugstrahlruder verfügen, gelingt es auch ohne Probleme. Ganz allgemein sollte man die Wirksamkeit eines Bugstrahlruders -insbesondere bei viel Wind- nicht überschätzen, etwas hilft es aber doch!

Ausfahrt aus Sukosan
Anleger in Biograd

Es ist bereits Mittag und der Wind ist schwach, weit kommen wir heute nicht mehr. Ist aber auch ok für den ersten Tag und so laufen nach ca. vier Stunden und zwölf Meilen in die Marina von Biograd ein und haben nach dem Anlegen noch gut Zeit, uns die hübsche Strandpromenade anzuschauen. Später gibt es zum Ausklang des Tages ein Treffen beider Crews in einer Pizzeria.

Montag: Biograd- Smokovice

Es ist weiter schwachwindig, vielleicht zwei Bft aus SW, und da wir in die Kornaten wollen heißt das: wenig Fahrt, meist auf der Kreuz. Da schafft man nicht eben viele Meilen. Ist aber auch nicht nötig, da wir unterwegs lange einen Delphin beobachten können, der immer drei bis vier mal kurz auftaucht um geräuschvoll zu atmen und dann wieder für viele Minuten unter der Wasseroberfläche verschwindet, wie wir vermuten, um im ca. dreißig Meter tiefen Wasser zu jagen. Wir bleiben in der Nähe um ihn immer wieder auftauchen zu sehen, schließlich ist er vielleicht der einzige Delphin dieses Törns??!

Smockovice- Einfahrt in den Nationalpark Kornaten.

Hinter dem Hügel ist unsere Bucht.....

.....in der wir das erste Adria- Schwimmen auf diesem Törn absolvieren

Später geht es weiter nach Smokovice, einer kleineren Kornateninsel, der südlichsten des Nationalparks.
Dort hat der Besitzer der Konoba 'piccollo' in einer gut geschützten Bucht einen kleinen Bootshafen an dessen Wellenbrecher man außen liegen kann, wenn das Schiff flach genug geht und die Crew mutiger ist als z.B. wir.
Außerdem gibt es einige Muringbojen, die einen soliden Eindruck machen und im tiefen Wasser liegen. Dort machen wir fest und haben noch Zeit in der klaren, warmen Adria zu schwimmen und zu schnorcheln, ehe wir mit dem Dinghi an Land und im 'piccollo' zum Essen gehen. Wenn man die Muring des Wirtes nutzt, sorgt man auch für seinen Umsatz!
Die Konoba ist bekannt für ihren frischen Fisch. Der ist auch wirklich gut, billig ist er aber nicht!!
Hatten wir aber auch nicht erwartet.

Man lernt den Fisch quasi persönlich kennen, bevor er auf den Grill kommt

Dienstag: Smokovice- Tijat

Weiter wenig Wind und wenig Fahrt aber weiter auch phantastisches Wetter, Sonne ohne Ende und über 25°. Da kann man nicht groß meckern, wenn man nach nochmal ca. 20 sm in eine unbewohnte Bucht auf der unbewohnten Insel Tijat einläuft und den Anker fallen läßt, um dort eine Nacht zu bleiben.
Erstmal wieder schnorcheln und schwimmen im klaren und warmen Wasser, dann fährt eine Expeditionskorps mit dem Dinghi an Land und macht durch Gestrüpp, Geröll und Buschwerk eine Wanderung zum Gipfelkreuz auf dem höchsten Hügel der Insel.

Wir sind nicht die Einzigen, die heute in der Bucht von Tijat bleiben

Von dort gibt es einen Super- Blick über die malerische Inselwelt bis nach Sibenik.

Da unten liegt das Schiff.......

Tijat ist unbewohnt –soweit es Menschen betrifft! Weit oben auf dem Hügel können wir aber eine kleine Herde von Steinböcken? Riesenziegen? Goliathgemsen? Oder sonstwas ausmachen. Schafe sind es jedenfalls nicht, dafür sind die Viecher zu groß! Und: Es sind Inselbewohner!
Genutzt wurde Tijat früher auf jeden Fall, vielleicht als Weideinsel, die zahlreichen langen dicken Mauern aus aufgesammelten Steinen zeugen davon.

Mittwoch: Tijat – Rogosnica

Wind heute: 0, also: Das Röcheleisen angeworfen und auf Südostkurs entlang der Küste bis nach Rogosnica. Primosten sparen wir uns für den Rückweg auf.
Rogosnica hat eine riesige ACI- Marina.
Die ACI- Marinas sind nicht eben billig, bieten aber auch einen erstklassigen Service, sowohl im Hafen als auch in den Sanitärgebäuden.
Rogosnica werden wir wiedersehen - wenn auch nicht freiwillig!
Heute ist ein Einkauf im Supermarkt fällig. Dazu wird das Dinghi auf die andere Seite des Hafenbeckens gefahren und mit den Lebensmitteln beladen, das erspart die Schlepperei um die Hafenbucht herum.

Gut, wenn man einige kreative Logistikfachleute an Bord hat

Donnerstag: Rogosnica- Drvenik- Sesula auf Solta

Es weht es richtig!! Also für unsere Verhältnisse!! Vielleicht mit 3 Bft. Jedenfalls können wir wieder segeln und steuern die wunderschöne Badebucht im Osten von Drvenik an. Auch hier wieder klares, warmes Mittelmeer, diesmal in türkis, ein echtes Postkartenidyll, schon beinahe kitschig. Es kommen wieder zahlreiche Fische zum Schiff, die Rümpfe ziehen die Schwärme offenbar an, warum auch immer.

Südsee?

Karibik?
Oder vielleicht doch eine Bucht der Adria- Insel Drvenik?

Warmes klares Wasser und massenhaft Fischchen

Nach zwei Stunden wird der Anker gelichtet und die Fahrt geht weiter zur Insel Solta und dort in den Hafen Maslinica. Auf der Fahrt dort begegnen wir einer ganzen Delphinschule und sind wieder völlig begeistert von diesen wunderbaren Tieren.
In Maslinica sind an der Kaimauer auch zahlreiche Plätze frei, uns wird jedoch schon beim der Annäherung abgewunken, man will uns dort offenbar nicht haben. Ein wirkliches Glück, denn obwohl Maslinica hübsch ist, die nächste Bucht, Sesula, ist noch viel schöner und vor allem ruhiger. Wir machen wieder an einer Muring fest und erkunden auch hier die Unterwasserwelt per Schnorchel und Flosse. Auch der dazugehörigen Konoba statten wir per eigener Seilfähre einen Besuch ab, gehen dort aber nicht essen, heute wird selbst gekocht......

Sesula: Empfehlenswerte Bucht auf Solta
Landgang mit selbstkonstruierter Seilfähre

…....dafür machen wir am Freitagmorgen einen Spaziergang über den Hügel nach Maslinica, den 'abweisenden' Hafen von gestern. Gut, dass wir hier nicht gelandet sind, denn inzwischen ist die Kaimauer rappelvoll; sie war offenbar für eine große Flotille, vielleicht eine informelle Regatta, freigehalten worden, da möchten wir wirklich nicht zwischen liegen.

Maslinica- kleines Hafenstädtchen
Maslinica hat inzwischen eine kleine Marina (nicht auf dem Bild)

Frühstück gibt’s im Hafencafe, auf unseren Rühreierwunsch ist man aber nicht vorbereitet. Es muss der Koch herbeigeholt werden und der kauft dann erstmal irgendwo ein. Das zieht sich, aber was spielt Zeit schon für eine Rolle!? Meilenweltmeister werden wir auf diesem Törn sowieso nicht (und auch sonst auf keinem). Zu unserem nächsten Hafen, Split, ist es nicht mal einen Katzensprung und Wind ist auch nicht. Dafür begleiten uns auf der Motorfahrt dorthin gleich mehrere Delphinschulen ein Stück; also an Delphinen ist auf diesem Törn wirklich kein Mangel.Gut, dass gleich mehrere LehrerInnen an Bord sind!! Recht so, ihr Lieben, wir sehen euch immer wieder gern! Die Tiere sind aber schwierig zu photographieren, kaum hält man die Kamera drauf, tauchen sie ab und man weiß nicht, von wo man das nächste Atmen hört.

Erwischt!! I

Freitag: Sesula- Split

Über Split braucht man nicht viel zu sagen, es ist eine malerische alte Stadt mit einem mittelalterlichen Kern, dem Diokletianpalast und absolut sehenswert.

In der Bucht von Split

Samstag: Split- Trogir

Letzteres gilt unbedingt auch für Trogir, dass wir als nächstes anlaufen, wenn auch nicht nur freiwillig, denn zwei Mitsegler müssen uns leider verlassen und Heim fliegen. Schnief!!
Der Flughafen von Split ist eigentlich der von Flughafen von Trogir!
Sicherheitshalber rufen wir in der ACI- Marina an und fragen, ob Platz ist. Die Antwort ist: 'Kein Problem, kommt nur'. Die andere Crew war am Tag zuvor noch weggeschickt worden, nachdem sie schon festgemacht hatte. Merkwürdig.
Unsere trauernden Abreisenden haben noch Zeit, sich mit den trauernden Weiterseglern die Stadt anzuschauen, der Flieger geht erst abends.
Auch Trogir: Eine mittelalterliche Stadt auf einer künstlichen Insel, ein Labyrinth von schmalen Gassen, eine Festung gegenüber der Marina und absolut malerisch, insgesamt unbedingt einen Besuch wert!

Hier, heißt es, kann man auch anlegen, direkt in der Altstadt.
Trogir- Uralte Festungsstadt auf einer künstlichen Insel

Nachts geht ein gewaltiges Gewitter genau über uns nieder mit einem funkensprühenden Blitzeinschlag in den Mast einer Nachbaryacht.

Sonntag: Trogir- Milna auf Brac

Am Morgen regnet es weiter und so ergeht zunächst der Beschluss, noch einen Tag und eine Nacht in Trogir zu bleiben. Als es dann aber mittags aufklart und sogar die Sonne hervorkommt, hat dieser Beschluss keine lange Lebenserwartung mehr, es wird mit Ziel: Milna auf Brac abgelegt. Milna wird südlichste Punkt diese Törns, ab morgen sind nördliche Kurse angesagt.

Bald scheint die Sonne wieder, aber leider ist der Wind wieder so schwach, dass größtenteils der Motor helfen muss, die knapp 20 sm zu überwinden.

Milna auf Brac

Milna ein hübsches Städtchen, dass am Ende einer lang gezogenen Bucht liegt und zweifellos die Anreise und einen Spaziergang wert ist.

Montag: Milna- Rogosnica

In der Bucht von Milna gibt zunächst noch schwache drehende Winde,dann können wir aber den Kurs vorbei an Solta und weiter zur Festlandsküste angelegen, bei 3-4 Bft. Raumschots.
Etwas Speed ist für heute auch sehr gewünscht, für den abend ist nämlich Bora angesagt, ein Adria-typischer Starkwind aus NE. Wenn der kommt wollen wir im Hafen sein. Wir lassen unsere Badebucht bei Drvenik seufzend rechts liegen und steuern Primosten an.
Angesichts der bedrohlichen schwarzen Wolkenfront, die sich dann aber am späten Nachmittag im Nordosten über der Festlandsküste aufbaut beschließen wir, nochmal Rogosnica, diesmal aber gewissermaßen als Nothafen, an zu laufen.
Kaum sind wir dann hinter den vorgelagerten Inseln, haben die Segel gestrichen und fast die Hafenbucht erreicht, da geht die Bora los: Wir sehen die erste Böe über das Wasser auf uns zu schießen, und das sieht nicht gut aus: auf den noch winzigen Wellen kräuseln sich plötzlich weiße Schaumkronen und dann legt das Schiff sich unversehens mächtig auf die Seite, wohlgemerkt: ohne einen Fetzen Segel! Und die Böe bringt einen Temperatursturz um bestimmt 12 Grad mit: Es ist, als hätte jemand einen riesigen Eisschrank mit einem gewaltigen Gebläse aufgemacht!
Jetzt jagt eine Böe die nächste und zeitweise haben wir 55 kn auf der Anzeige! 55 kn!! Sowas habe ich noch nie erlebt!Glücklicherweise sind wir in der Hafenbucht und fahren schon auf den ersten Steg der Marina zu. Der Steg liegt genau im Luv und so können wir dort trotz des Sturms ziemlich problemlos anlegen, nachdem wir den Plan aufgegeben haben, an eine der ausgelegten Muringbojen zu gehen, dort hätten wir keinen Landgang gehabt.
Später kommt noch eine einheimische Crew rein, die sich neben uns legt, weil sie keine Chance hat an ihren angestammten Platz zu kommen. Wer bei diesem Wind in die Boxengasse steuert, macht Schrott. Aber auch so geht einiges im Hafen kaputt: Jemand hat versäumt sein Rollvorsegel ordentlich zu sichern: Es rollt ab und zerschlägt sich in wenigen Minuten. Andere Schiffe werden ihrer Persenings entkleidet und auch an Land kippt manches um. Die Einheimischen erklären, dies sei die erste Bora des Jahres und ganz schön heftig..........!
In der Dämmerung kommt dann zu dem Wind noch Starkregen. Wohl dem, der sein Schiff an einigen soliden Tonnen Beton angebunden hat!

Sehen kann man es nicht. Aber wenn man dabei war, dann gruselt es noch so schön nach!

Am nächsten Tag, dem Dienstag, hält die Bora an. Aber: kein Problem, ohnehin wollten wir heute in Primosten sein und da fahren wir jetzt eben mit dem Bus hin. Das eigentliche Primosten, die Altstadt, drängt sich auf einer kleinen Insel, die nur über einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Sie wird von ihrer Kirche oben auf dem Hügel beherrscht. Primosten ist in gut einer Stunde grob erkundet, einschließlich einer Außenumrundung über den Klippenweg.

Primosten
Rundweg um Primosten, Blick nach Norden

Bis zum Eingang in den Krk- Fjord sind es ca 20sm und es bleiben noch ca. 8 sm bis nach Skradin. Die müssen unter Motor zurückgelegt werden, zu segeln sind die Süßwasserkurse nicht. Aber schön ist es trotzdem, durch die Bucht von Sibenik, zwischen hohen Felsen hindurch, durch den Binnensee. Und dann, hinter der Autobahnbrücke öffnet sich die Bucht von Skradin. Hier wartet wieder der ACI- Marina- typische Topservice.

.Die Festung schützt den Eingang des Sibenik- Kanals. Dahinter geht es nach rechts auf Sibenik zu.
Zwischen Felsen durch und.........
......durch einen Binnensee.

Skradin hat eine Burgruine auf dem Felsen über der Stadt von der aus man einen wunderbaren Blick über den Hafen und die Krk hat. Der Ort hat noch etliches an Kriegsschäden aufzuweisen; Skradin war Frontstadt.

Hafen von Skradin, im Hintergrund die Autobahnbrücke
Nach links gehts mit dem Schiffchen der Nationalparkverwaltung flußaufwärts zu den Wasserfällen.

Donnerstag: Skradin- Murter

Am Donnerstag fahren wir mit dem ersten Touristenboot um 9:00 Uhr zu den Wasserfällen. Wir wollen früh dort sein, schließlich müssen wir später noch weiter. Die Krker Wasserfälle sind ein absolutes Muß, wenn man in der Nähe ist. Man wandert vom Bootsanleger aus einige Kilometer über Brücken, Stege und Wege an den Wasserfällen entlang und läßt sich von diesem unglaublichen Naturschauspiel begeistern. Hier zeigt sich auch, wie nützlich eine anständige Bora mit Starkregen sein kann, denn die Krk bringt dadurch reichlich Wasser auf die Fälle.

Unmöglich hier zu zeigen, was den Besucher bei den Wasserfällen wirklich erwartet, das muß man live sehen........
............wirklich wahr.........
..........und zu der Anlage gehört auch ein Freilichtmuseum mit Führungen etc.

Mittags sind wir in Skradin zurück, holen unsere Papiere von der Rezeption und legen zügig ab Richtung Murter. Leider wieder praktisch ohne Wind und so sieht uns unser alter Bekannter, das Gipfelkreuz von Tijat, unter Motor. (Also wir unter Motor, das Gipfelkreuz hat ja keinen!) Murter lasen wir zunächst rechts liegen und fahren dann durch das nördliche Flach, ehe wir in die Hafenbucht einbiegen. Ganz schön spannend, zeitweise nur noch 50 cm unterm Kiel zu haben.

Unterwegs nach Murter
Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man auf dem Hügel links, unter dem Großbaum, zwischen den Wanten, die Kapelle, wo wir nächstes Mal hinwandern. Fest vorgenommen!

Von Murter bekommen wir leider nur wenig zu sehen, für eine ausführliche Begehung kommen wir zu spät an und fahren am Freitag zu früh wieder ab. Besonders der Blick vom Kapellenhügel aus über die Inselwelt wäre gewiss eine kleine Wanderung wert, so wird uns versichert. Das machen wir dann beim nächsten Mal.... Und den Besuch der Konoba 'Boba', den würden wir beim nächsten Besuch in Murter sicher wiederholen. Das Essen dort ist wirklich erstklassig!!

Freitag: Murter- Sukosan

Letzter Segeltag und, Poseidon sei Dank, schöner NE- Wind, viel Sonne und gute Laune; für Abschiedsstimmung ist es noch zu früh. Hoch am Wind geht es durch den Pasmankanal und vorbei an Pakistane und Biograd. Dann haben wir Sukosan mit einigen Kreuzschlägen erreicht. Aber es ist noch früh, niemand möchte wirklich in den Hafen einlaufen und so fahren wir nochmal in Richtung der für uns unpassierbaren Brücke zwischen Ugljan und Pasman und dann wieder zurück bis vor Sukosan und ….....“können wir nicht nochmal.“....? „Klar, können wir“.......! Wenn wir jetzt anlegen, dann ist der Törn wirklich zu Ende!

Trotzdem müssen wir irgendwann zwischen den riesigen Molenköpfen durch, nutzt ja nix!

Aber es ist noch nicht alles erledigt, wir müssen vor der Übergabe tanken. Dann ist wirklich wahrhaftig und endgültig das letzte Anlegemanöver angesagt!

Kurz nach uns legt die andere Crew an; sie kommt aus Zadar und konnte wohl noch weniger die Hafeneinfahrt finden als wir........

Zurück im Heimathafen, das gelbe Dinghi auch.

Abends machen wir noch einen Ausflug nach Zadar. Auch wieder so eine beeindruckende Stadt mit mittelalterlichem Kern. Das faszinierendste ist aber wohl die Meeresorgel, eine Insatallation die aus Wind und Wellen ständig orgel- ähnliche tiefe Töne produziert. Die Steinstufen auf denen die Zuhörer gehen und sitzen scheinen die Töne hervorzubringen. Die Meeresorgel ist ein starker Anziehungspunkt für Touristen wie für Einheimische.

Später wird dann mit der anderen Crew die Fahrt nach Split organisiert. Wir wollen gleich nach der Übergabe der Schiffe los, um Trogir noch einmal zu besuchen, dass die andere Crew ja noch nicht zu sehen bekommen hat. Daher haben wir unseren Taxifahrer aus Zadar gleich gebeten, uns am Samstag ein Großraumtaxi für die Fahrt nach Trogier zu schicken.

Auf der Fahrt überqueren wir die Krk auf der Autobahnbrücke, unter der wir vor einigen Tagen auf dem Weg nach Skradin durchgefahren sind. In Trogir wird noch einmal die Stadt besichtigt und dann geht es mit dem Linienbus zum Flughafen.

Kleinbusfahrt nach Trogir
Crewmix auf dem Hauptplatz der Altstadt von Trogir
Der Törnverlauf:

Sukosan- Biograd- Smockvica- Tijat- Rogosnica- Sesula- Split- Trogir- Milna- Rogisnica- Skradin- Murter- Sukosan

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Zuletzt bearbeitet am 24.11.2021 11:44 Uhr