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Haff Und Bodden 2021

Törn: Durch Peenestrom, Achterwasser, Stettiner Haff nach Wollin; dann nach Greifswald und zurück nach Kröslin

Revier: Gewässer südlich von Usedom, Greifswalder Bodden

Schiff: 'Elke IX', Bavaria 39, knapp 12m Länge, 1,8m Tiefgang

Charter: 3680,-€

Vercharterer: 'mediamare yachtcharter', Kröslin, mehr dazu:siehe unten

Zeitraum: Sa., 21.8.2021 bis Fr., 3.9.2021

besuchte Häfen: 8 in 13 Törntagen, wenn man Krummin zweimal zählt. Ich habe noch nie auf einem Törn so viele Hafentage gemacht (s.u.).

Wetter: ganz ok, von allem was, manchmal Regen, einmal nachts heftiger Platzregen

'Besonderes:' Ich habe noch nie einen Törn gemacht, der so völlig anders war, als die ursprüngliche Planung! Eigentlich hatten wir fest vor gehabt, mal wieder nach Bornholm und dann über Schweden und Dänemark zurück zu segeln. Wegen schwerer Unzulänglichkeiten am Charterschiff haben wir diese Pläne aufgegeben und sind in den Boddengewässern geblieben. Für Interessierte beschreibe ich das ganz unten auf der Seite genauer.

Der Törnverlauf:

Kröslin, Krummin, Ueckermünde, Trzebiez (Ziegenort), Wollin, Usedom (Dorf), Krummin, Greifswald, Krummin

Marina Kröslin

Die Marina liegt direkt am Peenestrom und ist als Ausgangspunkt für viele Törnmöglichkeiten geeignet. Die sanitären Anlagen sind vorbildlich.

Der Hafenmeister im Yachtshop läßt die Chartergäste nicht -wie von mediamare angekündigt- zum Auto- Ausladen durch die Schranke an den Steg fahren. Für den Transport von Gepäck, Proviant und Equipment stünden "Karren zur Verfügung".

Autos kann man für die Törnzeit gegen Gebühr in der Halle parken.

Der Peenestrom führt vom Greifswalder Bodden in das Stettiner Haff.

Wenn der Wind passt und man nicht unbedingt Meilen machen will, sind die Gewässer um Rügen und Usdom ein wunderbares Segelrevier. Man braucht für Bodden und Haff allerdings keine 12m Länge und 1,80m Tiefgang!! Wir hatten eben eigentlich die Ostsee besegeln wollen!!

Im Peenestrom

Brücke in Wolgast

Im Peenestrom bestimmen die Öffnungszeiten der beiden Brücken den Tagesplan mit. Aber es gibt immer Möglichkeiten, Wartezeiten angenehm zu 'überbrücken!', auch über Nacht, weil hinter jeder Biegung ein netter Hafen, eine nette Ankerbucht liegt, den oder die man Anlaufen kann, jedenfalls wenn das Schiff vom Tiefgang her reinpasst........

Hinter der Brücke gehen bei der Flotille dann die Segel hoch.....

Ich habe den Eindruck, dass man seit einigen Jahren viel häufiger als früher nur unter Vorsegel fährt.

Naturhafen Krummin

Krummin: Sehr netter Hafen in purer Idylle. Hafengastronomie im Freien. Im Dorf gibt es zwei weitere Gaststätten. Einkaufsmöglichkeiten gibts aber nicht. Mit einer kleinen Wanderung erreicht man die Ostsee.

'Hubbrücke Karnin'

Die Brücke war 1933 gebaut und 1945 zerstört worden worden. Der Hubteil steht jetzt als technisches Denkmal nicht weit von der Klappbrücke Zecherin im Peenestrom.

Einfahrt nach Ueckermünde

Die eine von zwei Flussdurchfahrten auf diesem Törn, hier auf der Uecker. In Ueckermünde gibt es natürlich jede Versorgung einer touristischen kleinen Hafenstadt

Stadthafen Ueckermünde:

Ueckermünde ist auf jeden Fall eine Reise wert! Ich würde jederzeit empfehlen in den Stadthafen zu fahren; die Marina 'Lagunenstadt' ist sicher auch schön und der Hafenmeister übbrigens ein außerordentlich freundlicher Zeitgenosse, im Stadthafen ist aber 'an allem näher dran....'

Hansekogge in Ueckermünde

In Ueckermünde liegt eine nachgebaute Hanse- Kogge, mit der erfahrene Skipper für Touristen auch Ausfahrten in den Bodden anbieten. So ein Schiff muss man erstmal gekonnt bewegen.....

Ueckerabwärts: Unterwegs nach Trzebiez

Trzebiez (ohne Bild) liegt an der Mündung der Oder ins Stettiner Haff. Mann kann natürlich an Trzebiez vorbei die Oder aufwärts nach Stettin fahren. Das sind aber nochmal ca. 15sm. Für uns war es dafür zu spät; wir blieben also in Trzebiez und absolvierten anderntags mit dem Bus einen touristischen Besuch in Stettin. Trzebiez zeigt sich eher schmucklos, es gibt aber (mindestens) ein recht ordentliches Restaurant, ganz in der Nähe vom Hafen.

Stettin von oben.

Da unten liegt auch die Marina, in die wir eingelaufen wären, wenn wir Stettin angesteuert hätten In Stettin kann man auf einer roten Linie alle nennenswerten touristischen Ziele ablaufen, ist dann aber einige Stunden unterwegs. Wir haben nur einen Teil der Strecke geschafft und saßen dann noch eine anstrengende Stunde im Rumpelbus zurück nach Trzebiez. Aber sonst wars schön!

Baustellen im Bodden

Im Stettiner Bodden werden zwei künstliche Inseln aufgeschüttet, auf denen wohl Hotels und Ferienhäuser gebaut werden sollen. Abbildungen der Zukunftsvision erinnern an die künstlichen Urlaubbsinseln in Dubai. Die Baustellen waren in unseren Seekarten nicht eingezeichnet und selbst in der Software des schiffseigenen Plotters nicht vorhanden. Das 'zwischen den Baustellen hundurchfahren' hat daher denn doch navigatorisch ziemlich irritiert.

Nach Wollin durch das enge Fahrwasser

Wollin ist der östlichste Punkt unseres Törns -schon klar, mit stehendem Mast geht es wegen der Brücken auch nicht weiter.....

Wollin von der Brücke aus

Wollin, nettes Städtchen, nette Leute, ganz unspektakulär, aber, eben, 'nett'!!

Marina Usedom

Die Einfahrt zur Marina Usedom (Ort) ist mit 1,8m Tiefgang echt spannend und zwar fast eine Stunde lang, weil man die knapp 4 sm tunlichst sehr langsam fährt und versucht, präzise in der Fahrrinne zu bleiben, um Grundberührung zu vermeiden! Danach läuft man aber in eine neue, sehr moderne Marina ein, die mit erstklassigen Sanitäranlagen und anderem Notwendigen ausgestattet ist. Im Ort sind alle Einkaufsmöglichkeiten fussläufig zu ereichen!

nochmal Krummin

Wie schon erwähnt: Toller 'Naturhafen', jederzeit zu empfehlen!!

Wyck, Einfahrt nach Greifswald

In Wyck muss man eine Klappbrücke passieren, die tagsüber handbetrieben stündlich geöffnet wird. Dann fährt man sehr schön den Fluss Ryck hinauf bis nach Greifswald. Ich habe bisher jedesmal einen Platz im Traditionshafen gefunden. Von dort aus ist man in wenigen Minuten in der historischen Altstadt der Hansestadt Greifswald. Die ist absolut sehenswert. Mir hat dort auch besonders das Caspar-David-Friedrich-Museum gefallen.

Greifswald von oben

Auf der rechten Seite des Bildes kannn man den Marktplatz erkennen, das Zentrum der historischen Altstadt

Hier nochmal der Törnverlauf

Folgende Kritik habe ich dem Vercharterer 'mediamare yachtcharter' zur Kenntnis gebracht:

Betr.: Charter der ‚Elke 9', 21.8.2021 bis 3.9.2021

zunächst Kleinkram: Der ‚Herr über die Schranken‘ im Hafenbüro hat uns nicht mit Kfz. durch die Schranke gelassen, damit wir direkt am Steg ausladen können!! Er äußerte, zum Transport des Gepäcks vom Parkplatz zum Schiff seien die Schubkarren da!

Mediamare sollten die Darstellung bezgl. dieses Sachverhaltes korrigieren.

Kein Kleinkram: - Es ist nicht vertretbar, wie geschehen- einen Charterer erst bei der Übernahme des Schiffes mit den Einschränkungen zu konfrontieren, die sich aus der möglichen Verkeimung der Trinkwasseranlage ergeben. Die aushängende ‚Abkochanordnung‘ des Gesundheitsamtes Greifswald datiert vom Juni 2021. Ebenso die Aushänge ‚Kein Trinkwasser‘. Diese massive Einschränkungen hätten –was möglich gewesen wäre- vor Vertragsabschluss dargestellt werden müssen; die Charter wäre dann nicht zustande gekommen!!

- Der Füllstand der Wassertanks hätte bei der Übernahme deutlich dargestellt werden müssen! In diesem Zusammenhang wäre vielleicht auch besprochen worden, aus welchem Grund, die Tanks nicht voll übergeben wurde!! (Verkeimung??)

- Die defekte Anker-Motorsteuerung hat wegen der (vergeblichen) Reparaturversuche in Kröslin und Krummin meine Möglichkeiten zur Törnplanung erheblich beeinträchtigt! Erst am Dienstag kam ein Anruf, aus dem hervorging, dass eine Reparatur nicht möglich sei. Damit hatten wir zwar keine Ankerwindensteuerung, mussten aber unsere Törnplanung wenigstens nicht mehr an Ihren Reparaturversuchswünschen orientieren.

Eine funktionierende Ankeranlage ist zweifellos sicherheitsrelevant!

-Die Fahrlichter der ‚Elke‘ mussten in einer Notreparatur mit einem im Cockpit frei liegenden Kabel in Funktion gebracht werden.

-Die schiffseigene Logge funktionierte nicht. Die Logge zeigte regelmäßig ca.1/2 bis 2/3 der wirklichen Geschwindigkeit an. Gleichzeitig war beim Segeln oft ein ‚heulendes` oder `jaulendes` Geräusch zu vernehmen. Ich hatte den Eindruck, dass der Loggen-Geber einen Defekt hat, der mit dem Geräusch in Verbindung steht.

-Die Windmessanlage funktionierte von Charterbeginn an niemals!!

-Die Tankanzeige funktionierte nicht! (Wir haben diesbezgl. telefoniert). Dies hat das Anlaufen eines Hafens mit Tankstelle notwendig gemacht; für diese Charter war das Ückermünde: eine weitere Einschränkung der Möglichkeiten zur Törnplanung. Bei dem o.a. Telefonat erklärten Sie (sinngemäß), die Elektrik der `Elke` sei offenbar in Gänze marode!! Dementsprechend äußerte Ihr Mitarbeiter bei der Rückgabe des Schiffes am 3.9., die Elektrik des Schiffes, dass Sie mir 14 Tage zuvor verchartert hatten, müsse komplett ‚rausgerissen‘ und erneuert werden!! (Charter: 3680,-€!!)

-Es gab immer wieder Rotlicht- Blink- Alarm am Schaltpaneel, der nicht zu erklären oder zu löschen war.

-Die Einfassungen der Fenster in der bb- Toilette und der stb-Achterkoje sind undicht! Es dringt Regenwasser ein! Das Wasser dringt ein, wenn der Regen richtig heftig ist, nicht bei Nieselregen. Wenn Sie meine Darstellung prüfen möchte: Halten Sie einen kräftigen Wasserstrahl eben wie Starkregen auf die Fenster und die Fenstereinfassungen, dann dringt das Wasser ein. Das eindringende Wasser hat bei meiner Charter eine Rettungsweste ausgelöst, für was Sie jetzt 35,- € einbehalten haben!!!

Mit freundlichem Gruß

Dietrich Stuke

Zuletzt bearbeitet am 14.01.2022 21:32 Uhr